Naturstein
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Gesteinskunde
Je nach Entstehungsart lassen sich die Gesteine in drei große Gruppen einteilen:
- Aus Gesteinsschmelze hervorgegangene magmatische Gesteine oder Magmatite.
- Durch Ablagerung und Ausfällung von abgetragenem oder gelöstem Gesteinsmaterial sowie durch biologische Aktivität entstandene Sedimentgesteine.
- Sogenannte metamorphe Gesteine (Umwandlungsgesteine), die aus den zuvor genannten Gesteinsgruppen im Kontakt mit heißen Magmen oder unter Druck- und Temperaturerhöhung entstanden sind.
Gesteinsschichten / Querschnitt
Gliederung der Gesteine
1. Magmatite
Magmatite entstehen durch Kristallisation silikatischer Schmelzen (Magma). Gelegentlich kommen aber auch karbonatische, oxidische oder sulfidische Magmen in der Natur vor. Das Magma stammt entweder aus dem Erdmantel, oder entsteht im Grenzbereich der unteren Erdkruste und des oberen Erdmantels. Plutonite (Tiefengesteine) bilden sich bei einer Erstarrung innerhalb der Erdkruste. Die langsame Abkühlung bewirkt, dass die hier gebildeten Gesteine vollkommen auskristallisiert sind, was ihnen eine körnige Struktur verleiht. Die bekanntesten Vertreter der Plutonite sind Granitgesteine und Gabbrogesteine. Die Klassifizierung der Plutonite erfolgt nach dem Mineralabstand im QAPF-Doppeldiagramm nach STRECKEISEN (1976) (s. Seite 8).
Häufig dringen aber auch die in den Magmenkammern vorhandenen Schmelzen weiter bis zur Erdoberfläche auf, kühlen daher schneller ab und erstarren wesentlich rascher als die in der Erdkruste verbliebenen. Daher weisen die daraus gebildeten Vulkanite (Ergussgesteine) meist eine feinstkristalline oder glasartige Struktur – oftmals mit Einsprenglingen (auskristallisierte, gröbere Kristalle) auf. Bekannte Vertreter der Vulkanite sind Basalte oder Rhyolithe (früher Quarzporphyre). Die Klassifizierung der Vulkanite im TAS-Diagramm nach LE MAITRE (1984) basiert auf der chemischen Zusammensetzung (s. Seite 9). Zu jedem Plutonit gibt es einen Vulkanit mit chemisch äquivalenter Zusammensetzung. So entspricht z.B. der Rhyolith dem Granit im Mineralbestand und in der Zusammensetzung. Das Gefüge ist dagegen glasig bis porphyrisch (große Kristalle in einer feinkörnigen/glasigen Grundmasse).
Die dritte Gruppe der magmatischen Gesteine sind die hypabyssischen Gesteine (Ganggesteine), deren Bildungsbereich zwischen dem der Plutonite und Vulkanite liegt. Meistens wird die Bezeichnung des chemisch und mineralogisch entsprechenden Plutonits verwendet und mit der Vorsilbe »Mikro-« versehen (Mikrogranit, Mikrogabbro etc.).
2. Sedimentgesteine
3. Metamorphe Gesteine
Unter Gesteinsmetamorphose versteht man die Summe aller Umwandlungen, mit denen ein Gestein auf Veränderungen der physikalisch-chemischen Bedingungen (Druck und Temperatur) reagiert. Hierbei entstehen metamorphe Gesteine aus magmatischen, sedimentären oder bereits metamorphen Ausgangsgesteinen. Diese unterscheiden sich in ihrem Gefüge, ihrem Mineralbestand und bisweilen auch in der chemischen Zusammensetzung vom Ausgangsgestein. Bei besonders hohen Metamorphosegraden kann das Gestein zur teilweisen Aufschmelzung (Anatexis) gelangen.
Bei den metamorphen Gesteinen lassen sich zwei Hauptgruppen unterscheiden:
Kontaktmetamorphite:
entstehen aus dem Kontakt mit Magmen unter Druck- und Temperaturerhöhung (z.B. Fruchtschiefer, Marmore u.a.).
Regionalmetamorphite:
entstehen durch gebirgsbildende Prozesse in größeren Erdtiefen, wo sie erhöhten Drucken und Temperaturen ausgesetzt sind (z.B. Gneise, Glimmerschiefer, Tonschiefer, Migmatite, Marmore u.a.).
Materialgewinnung
Gesteinsschichten / Querschnitt